Im Laufe der Zeit habe ich unterschiedliche Zapfanlagen gebaut, die ich mit Vor- und Nachteilen kurz vorstellen möchte:


Zapfanlage Nr. 1:
Ein Gestell, in dem 2 Fässer, CO2 Flasche und Durchlaufkühler Platz haben. Eine Schweißkonstruktion auf Winkeleisen, die mit Alubond Platten verkleidet wurde. 

Nachteil: Die Fässer sind nicht gekühlt und werden noch dazu vom Durchlaufkühler erwärmt.


Zapfanlage Nr. 2:
Eine Kühltruhe, die über einen externen, frei programmierbaren, Thermostaten, auf 4°C betrieben wird. Darin ist wieder Platz für 2x20l KEGs und die Gasflasche.
Das Bier wird hier kühl gehalten.
Nachteil: Immer "nur" 2 Fässer gekühlt


Zapfanlage Nr. 3:

Die Zapfanlage von Lindr, die ich für meine gewerblichen Auftritte verwendet habe. Integriert in eine mobile Schank bzw. in einem Riesen 6er Tragerl für den Faschingsumzug:
Die Lindr Zapfanlage steht zum Verkauf: 600,-EUR


Zapfanlage Nr. 5

Auch zu erwähnen ist dieses wunderschöne Fass auch Echtholz, mit integrierter Edelstahlblase für bayrischem Anstich.

Dieses Fass wird mittels Gegendruck gefüllt. Vorgekühlt bleibt es ein paar Stunden kühl. Zum Zapfen ist kein Gas erforderlich.

Ich verkaufe dieses Fass um 450,-EUR. Neupreis war 760,-


Zapfanlage Nr. 6:

Aktuell verwende ich im Keller eine 6m³ Kühlzelle, in der sämtliche Fässer eingelagert sind. Über einen Durchbruch in der Kellerdecke geht das Schaluchpaket inklusive Begleitkühlung zur 2-Leitigen Zapfanlage sowie zur Gläserdusche direkt in die Küche.

 


Tipps für Zapfanlagen:

Bekanntlich wird ein Gas benötigt, um das Bier aus dem KEG zu drücken. Meistens wird hierfür CO2 genommen. Der Zapfdruck muss immer über dem Fassdruck sein, damit das Bier nicht schon in der Leitung zu Schäumen beginnt. Eine genaue Berechnung des Zapfdruckes findet man online. Aber im Regelfall gibt man einfach großzügig Druck auf das Fass, was dann auch zu Problemen führen kann: Bier nimmt mit der Zeit CO2 auf. Wenn das Bier kalt ist, passiert das schneller, aber auch warmes Bier karbonisiert auf. In der Gastronomie ist das nicht so ein großes Problem, da ein Fass innerhalb weniger Tage geleert wird. Bei Hobbybrauern kann ein Fass schon mal ein paar Wochen hängen und da kann es sein ,dass nach einiger Zeit nur mehr Schaum kommt, da der CO2 Gehalt im Bier dem Zapfdruck gleich kommt. CO2 abdrehen hilft kaum, denn man müsste zusätzlich danach das Fass wieder auf den ursprünglichen Druck einstellen.

 

Bei mir hat sich die Verwendung von Schankmix bewährt. Das ist ein Gas, das vorwiegend aus Stickstoff besteht (ca. 70%-80%) und der Rest ist CO2. Dadurch wird das aufkarbonisieren verhindert! Ich kann keine negativen Auswirkungen auf den Geschmack oder die Schaumstabilität bestätigen, wie das oft im Internet von anderen Hobbybrauern behauptet wird.

 

Preislich ist kaum ein Unterschied. Man muss nur aufpassen, weil der Druckregler für Schankmix ein anderes Gewinde hat als der für CO2. Also am Besten bei der Erstausstattung gleich alles für Schankmix berücksichtigen. Das erspart doppelte Investitionen!

 

Bei Fragen helfe ich gerne weiter!